Hundetraining und Verhaltensberatung

Hunde waren immer meins. Beruflich hat es mich aber in eine völlig andere Richtung verschlagen, und das in der ganzen Welt. Mein Leben bestand aus Dienstreisen, endlosen Besprechungen, wenig Schlaf, viel Stress. Als vor einigen Jahren völlig überraschend eine 10 Wochen alte Australian Shepherd Hündin in meinem Wohnzimmer saß änderte sich alles. Und das war gut so.
In den ersten Tagen nervte der Welpe fürchterlich, und für jemanden der viel Stress im Job hat war das nicht sonderlich erfreulich. Mit Hunden groß geworden war ich der festen Meinung ich hab Ahnung von Erziehung. Also die Kröte mal fest angebrüllt und gut ist. Denkste, die Kleine bellt zurück, und ich glaube ein "du hast mir gar nichts zu sagen" zu hören. Da wurde mir klar dass es mir schlichtweg an Wissen fehlt um dem Hund gerecht zu werden. Einige Wochen später habe ich mich zu einer Ausbildung angemeldet, eigentlich mit dem Ziel meinen eigenen Hund besser erziehen zu können.
Meine Ausbildung samt Diplomarbeit habe ich am Schulungszentrum für Tierverhaltenstherapie und Erziehungsberatung (SzTVT) gemacht und durfte von Expertinnen wie Vivien Cooksley und Katharina Aberle lernen. Seitdem bilde ich mich ständig weiter und freue mich jedesmal wenn ich ein bißchen mehr des hündischen Verhaltens verstehe.
Zur Zeit darf ich Tisch und Bett mit zwei Mini Australian Shepherds teilen, Mia und Amy. Fordernde Hunde die aber großen Spaß machen. Ich bezeichne sie oft als "meine Bösewichte", neben meiner Frau das Beste was in meinem Leben passiert ist. Wir versuchen viel gute Zeit mit ihnen zu haben, gemeinsam zu erleben und genießen.


Für meine Arbeit mit Hunden gibt es sogenannte Leitsätze die mich in meiner täglichen Arbeit begleiten. Diese ersetzen ideologisch aufgeladene Methoden, Mythen und Standpunkte. Hier die Leitsätze von Pro Canis:
- Wir respektieren Hunde als eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Bedürfnissen und Empfindungen und berücksichtigen das in Erziehung und Training.
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Wir akzeptieren dass der Unterschied zwischen Hunden und Menschen ein gradueller und nicht ein fundamentaler ist und passen Kommunikation und Erwartungen daran an.
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Die Verantwortung die wir für unsere Hunde übernommen haben, verpflichtet uns zu einem Führungsanspruch. Führen beinhaltet Anleitung, Schutz und Unterstützung und schließt Gewalt aus.
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Wir verstehen dass es in der Beziehung zwischen Mensch und Hund zu Missverständnissen, Konflikten und Frustration kommt, lehnen jedoch Schuldzuweisungen ab und lernen voneinander.
Aus diesen Leitsätzen ergeben sich für mich im Hundetraining zusammen mit der vermuteten Ursache eines Verhaltens Trainingsansätze um dieses zu ändern. So ist eben ein Hund keine reine Reiz-Reaktionsmaschine sondern eben ein Lebewesen mit Emotionen, Motiven und Bedürfnissen. Als Trainer versuche ich das in meiner Arbeit zu berücksichtigen und ebenfalls meinen KundInnen zu vermitteln. Ausschließlich Futter in den Hund reinstopfen erscheint mir zu kurz gegriffen und dem Hund nicht gerecht zu werden.
Als wesentliche Element für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund sehe ich eine intakte Beziehung, als Resultat einer konsequenten, geduldigen und vor allem liebevollen Erziehung. Nichts passiert von alleine, alles braucht unsere Aufmerksamkeit. Und den Mut den Hund auch mal sich ausprobieren zu lassen, Erfahrungen abseits unseres Schutzschirms zu machen. Der Mensch als sicherer Hafen und vertrauenswürdige Basis für den Hund ist das Ziel.
Im Laufe der Zeit haben sich folgende Schwerpunkte in meiner Arbeit als Hundetrainer und in der Verhaltensberatung herauskristallisiert:
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Leinenführigkeit, Rückruf und Sonstiges für den Alltag
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Hundebegegnungen und Leinenaggression
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allgemein problematisches Verhalten (Angst, Trennungsstress,...)
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artgerechte Beschäftigung (Mantrailing, Futterbeutel, Nasenarbeit,..)